Und wann hattest du letztes Mal einen Mutausbruch?

Man sollte viel öfters einen Mutausbruch haben, denn das ist gesund und nützlich und das nicht nur für einen selbst, sondern auch für unser Umfeld. Warum, fragst du? Weil Mut und Angst etwas gemeinsam haben: sie sind ansteckend! daher gilt auch ...

"Wer einen Feigling einen Feigling nennt, hat zwar vermutlich Recht, aber er macht ihn damit nicht mutiger."

Heisst soviel wie, wir können einander durchaus unsere Fehler aufzeigen - in gewissen Situationen mag das auch durchaus sinnvoll erscheinen. Doch wenn es um die Ermutigung eines Menschen geht, dann wirst du ihm nur durch den Fokus auf seine Stärken helfen können, nicht aber in dem er entmutigt wird.

Wir leben in eine Gesellschaft, die stark fehlerorientiert ist. Selten erfahren wir Ermutigung dafür, einfach uns selbst zu sein. Entweder wir machen etwas richtig und werden gelobt, oder wir machen etwas falsch und hören folglich etwas darüber was falsch gelaufen ist. Im Idealfall lernen wir durch das Machen von Fehlern, wie wir es nächstes Mal besser machen können. Wenn wir jedoch nur wissen, dass wir einen Fehler gemacht haben, aber nicht wissen warum, können wir nichts daraus lernen. Oft werden wir auf unsere Fehler aufmerksam gemacht. Im Gegenzug erfahren wir jedoch nur selten Lob, wenn uns etwas gut gelungen ist. Noch etwas besser als Lob wäre allerdings die Ermutigung. Was der Unterschied ist? Nun, wenn wir für unsere Leistungen gelobt werden, dann stärken wir primär das sogenannte Aussenkriterium. Es fühlt sich schön an gelobt zu werden und beflügelt uns weiterhin Höchstleistungen zu bringen. Doch was ist in den Fällen, in denen Lob nicht angebracht ist? Zum Beispiel dann, wenn das Ziel noch nicht erreicht ist? Dann Ermutigen wir unseren Mitmenschen indem wir ihm dabei helfen sein Innenkriterium zu stärken. Das heisst, den Menschen so anzunehmen wie er ist, den Fokus auf seine Stärken lenken, auf seine Anstrengungen und Fortschritte und nicht nur auf Erfolge. Wenn wir das Innenkriterium eines Menschen stärken, dann teilen wir ihm mit: So, wie du bist, bist du gut genug.

Nun ist unsere stark auf Fehler fokussierte Gesellschaft ist nicht die geübteste, wenn es ums Thema Ermutigung geht. Dabei ist die Fähigkeit der Ermutigung enorm wichtig, sowohl für den Ermutigten als auch für den Ermutigenden.

Warum Ermutigung für unser Aufblühen essentiell ist

Schon als Baby und Kleinkind entwickeln wir uns am besten, wenn wir ermutigt werden. Sei es das Antworten auf Mamas Stimme, oder auf die Ermutigung von Papa die ersten eigenen Schritte in seine Richtung zu machen. Was sagen wir dem Kleinkind denn aus sozialer Sicht mit dieser Ermutigung? Wir sagen ihm, dass es zu uns gehört und dass auch das Kind es schafft, so wie wir, selbst zu sprechen und zu laufen. Wir geben ihm aber auch zu verstehen, dass es in einem sicheren Umfeld lernen kann, was ihm für seine Zukunft wichtig ist. Wir vermitteln ihm, dass es sich weiterentwickeln kann, dass es etwas bewirken kann und vor allem, dass es fähig ist.

Ohne Ermutigung wären nicht nur diese Dinge viel viel schwieriger, sondern auch viele weitere Lernerfahrungen, die dem Kind im Laufe seines Lebens noch begegnen werden. Dank der Ermutigung sieht es sich in der Lage die Herausfoderungen zu meistern, denen es begegnet oder noch mehr, es sieht sich Fähig aus den gescheiterten Versuchen zu lernen und weiterzumachen. Ermutigung hilft dem Kind sein Selbstvertrauen und seine Selbstachtung aufzubauen.

Bei uns Erwachsenen ist es im Grunde genommen nicht viel anders. Auch uns hilft Ermutigung beim Aufblühen, während Entmutigung unter Umständen dazu führt aufzugeben. Einen entscheidenden Vorteil haben wir jedoch in der Regel als Erwachsene, wir haben gelernt uns selbst zu ermutigen - die einen etwas mehr, die anderen etwas weniger. Doch das Potential zur Selbstermutigung ist da.

Ideen zur Selbstermutigung

Was motiviert dich?
Selbstermutigung heisst auch ein Stück weit sich selbst kennenlernen. Für was brennen wir denn eigentlich? Was animeirt uns dazu unser Bestes zu geben? Was macht uns Spass und was halten wir für sinnvoll? Diese Fragen zu beantworten heisst die eigenen Motivatoren unseres Lebens zu finden. Kannst du dir diese Fragen beantwoten? Fällt es dir leicht oder eher nicht? Falls nicht, warum nicht? Wann gehst du völlig in einer Aufgabe auf? In welchen Momenten deines Lebens blühst du auf?

Erinnerung an vergangene Leistungen
An welche vergangenen Leistungen kannst du dich erinnern? Leistungen, auf die du stolz bist, solche, die du mit Bravur gemeistert hast oder auch solche, von denen du anfangs nicht gedacht hättest, das du sie schaffst aber es dann doch gemeistert hast? Rufe sie dir in Erinnerung und schreibe sie auf , wenn du magst.

Affirmationen
Wie sprichst du eigentlich mit dir selbst? Bist du freundlich zu dir, oder sprichst du eher entmutigend mit dir selbst? Beobachte doch mal deine Gespräche mit dir selbst, deine Gedanken und wie du in gewissen Situationen reagierst. Eine Affirmation ist ein selbstbejahender Satz und kann unserem Unterbewusstsein klarmachen, was wir erreichen wollen, in dem wir unsere Gedanken ganz bewusst mit positiven Inputs füttern.Wiederholte Gedanken werden nach und nach zu einer geistigen Einstellung und eine positive Geistige Einstellung ist eine wunderbare Art des Mutausbruchs.
Du kannst deine Affirmation nach deinen persönlichen Bedürfnissen zusammenstellen. Achten solltest du aber auf folgende Dinge:

  • Keine Negationen in die Affirmation einbinden. Das heisst anstatt ich habe keine Angst, dass es nicht gelingt sollte man besser sagen: Ich bin zuversichtlich, dass es gelingt! / Es gelingt mir!
  • Es reicht nicht sich diese Affirmation einmal zu sagen und gut ist. Man muss sie auch glauben und diese Veränderung tritt nicht nach einmal sagen auf, sondern wird vom Unterbewusstsein erst nach einer gewissen Zeit akzeptiert. Deshalb sollte man sich immer mal wieder Zeit dafür nehmen, diese vielleicht auch mal während einer Meditation einfliessen lassen!
  • Es gibt Affirmationen, die kann man sich noch so oft einreden, man kann sie einfach nicht akzeptieren. Deshalb ist es wichtig, dass sie jeder selbst für sich entwirft und dabei auf die Worte achtet, welche man benutzt. Zum Beispiel bei der Aussage: „Das Geld fliesst mir in Strömen zu“ kann es sein, dass es überhaupt nichts bewirkt. (Mal ausgenommen man sagt diese Affirmation, setzt sich hin und wartet auf den Geldregen, denn dann wird ganz sicher nichts geschehen) kann es sein, dass mit dem Wort „fliessen“ ein Problem entsteht. Geld fliesst nicht, es ist nicht wie Wasser. Es ist also möglich, dass das Unterbewusstsein, welches ja doch nicht ganz blöd ist, nichts mit dieser Aussage anfangen kann. Besser wäre an dieser Stelle: „Ich habe immer genug Geld“.
  • Im letzten Beispiel finden wir noch eine weitere wichtige Aussage. Es reicht nicht sich einfach etwas einzureden, ohne danach auch etwas dafür zu tun. Die Affirmation verändert unser Bewusstsein, nicht aber die Physische Welt. Unsere Taten, die von unserer Inneren Einstellung abhängig sind, braucht es nach wie vor.
  • Wer die Affirmation noch verstärken möchte kann dies natürlich mit auch Hilfe der Visualisierung tun und somit wären wir schon beim nächsten Punkt.

Visualisierung
Visualisierst du deine Ziele? Nein? Dann wird es höchste Zeit, denn die Visualisierung ist ein Wertvolles Instrument der Selbstermutigung. Für was Visualisierung überhaupt gut sein soll? Nun, wer in seinem Innersten glaubt, dass er etwas nicht schaffen kann, der wird unbewusst auch genau danach handeln und am Ende mit viel grösserer Wahrscheinlichkeit nicht erreichen, was er sich vorgenommen hat. Die Visualisierung hilft uns dabei unseren Fokus auf etwas bestimmtes zu legen.

Was ist eine Visualisierung überhaupt?
Eine Visualisierung ist die bildliche Vorstellung einer Situation, eines Gegenstandes etc. Bei einer Visualisierung versuchen wir  uns daher - zum Beispiel einen Gegenstand - so genau wie möglich vorzustellen. Das beinhaltet die Form des Gegenstandes, aber auch die Farben, Gerüche und Geräusche und ebenso wie er sich anfühlt. Ziel ist es diesen uns Gegenstand so gut wie möglich mit all unseren Sinnen vorzustellen.

Eine einfache Visualisierungsübung ist es zum Beispiel sich eine Blume vorszustellen.
Lass sie zuerst ihre Form annehmen und die dazugehörige Farbe - Was ist es für eine Blume, wie sind ihre Blüten geformt, und welche Farbe haben diese? Stelle dir vor, wie ihre Knospe aussieht, wenn sie noch verschlossen ist. Kannst du dir vorstellen wie sie sich öffnet? Wie riecht die Blume?

Genauso wie du das Visualisieren mit einer Blume üben kannst, kannst du auch bestimmte Situationen visualisieren. Vielleicht eine Prüfungssituation vo der du bammel hast? Oder ein Vortrag? Vielleicht auch ein Vorstellungsgespräch - ganz egal was, versetze dich in diese Situation und visualisiere wie das Ganze nach deinen Vorstellungen ablaufen soll. Soviel zur Selbstermutigung und wenn wir wissen, was uns ermutigt, dann können wir auch andere Menschen wunderbar ermutigen.

 

Wie du bei anderen einen Mutausbruch fördern kannst 

  • Schenke deinen Mitmenschen Aufmerksamkeit in dem du ihnen aktiv zuhörst und versuchst, dich in ihre Situation hineinzuversetzen
  • Lobe Mitmenschen nicht nur für ihre Erfolge, sondern auch für ihre Bemühungen und vor allem dafür, dass sie als Mensch so sind, wie sie sind. Letzteres stärkt das Innenkriterium (Selbstwertgefühl = Den Wert, den ich mir selbst gebe)
  • Erinnere deine Mitmenschen an ihre Stärken
  • Lenke den Fokus auf das Gute im Leben
  • Sei geduldig mit deinen Mitmenschen
  • etc.

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