Es gibt eine ganze Reihe an Missverständnissen, was das Thema Burnout und Ausgebranntsein betrifft. Eines davon ist, dass Burnout einem nichts anhaben kann, wenn man liebt, was man tut und mit seinem Leben zufrieden ist. Die Wahrheit allerdings ist, dass ein Zuviel oder Zuwenig von was auch immer, nie gesund ist. Nicht einmal dann, wenn es sich um etwas handelt, was man mit grosser Leidenschaft tut. Unser Körper und unser Geist braucht Ruhephasen, auch wenn wir es kaum erwarten können, wieder an die Arbeit zu gehen und etwas Phänomenales zu schaffen. Ist das nicht gegeben, so kann uns ein Burnout sehr wohl auch dann treffen, wenn wir unsere Arbeit und unser Leben lieben.
“Man kann tun, was man liebt, und trotzdem müde sein. Man kann das tun, was man liebt, und trotzdem ausgebrannt sein. Man kann das tun, was man liebt, und sich trotzdem über eine Pause freuen.” ~ Alisha Robertson
Ich habe viele Jahre gebraucht, um meinen Platz in der Welt zu finden und mich mit der Tatsache abzufinden, dass ich als Hochsensible Person manche Dinge im Leben einfach anders wahrnehme und dass diese Tatsache völlig in Ordnung ist. Was mir damals nicht klar war: Auch wenn ich mein Leben so liebe, wie es ist, die Menschen darin, die Arbeit, die ich tue und die Projekte, die ich mache, heißt das nicht, dass ich immun bin gegen Burnout. Sich ausgebrannt zu fühlen bedeutet, keine Kraft mehr zu haben, sich geistig und oft auch körperlich völlig erschöpft zu fühlen. Und das kann selbst dann passieren, wenn man sein Leben, so wie es ist, absolut liebt. Es geht nämlich weniger um den Stress an sich als um die Dauer des Stresses, dem wir uns aussetzen. Hier ist eine schöne Geschichte:
Eine Psychologin schritt während eines Stress-Management Seminars durch den Zuschauerraum. Als sie ein Wasserglas hoch hielt, erwarteten die Zuhörer die typische Frage: „Ist dieses Glas halb leer oder halb voll?“ Stattdessen fragte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht: „Wie schwer ist dieses Glas?“ Die Antworten pendelten sich zwischen 200g bis 500g ein. Die Psychologin antwortete: „Das absolute Gewicht spielt keine Rolle. Es hängt davon ab, wie lange ich es halten muss. Halte ich es für eine Minute, ist es kein Problem. Wenn ich es für eine Stunde halten muss, werde ich einen leichten Schmerz im Arm verspüren. Muss ich es für einen ganzen Tag halten, wäre mein Arm taub und paralysiert. Das Gewicht des Glases ändert sich nicht, aber umso länger ich es halte, desto schwerer wird es.“
Sie fuhr fort: „Stress und Sorgen im Leben sind wie dieses Glas mit Wasser. Denke über sie eine kurze Zeit nach und sie hinterlassen keine Spuren. Denke über sie etwas länger nach und sie werden anfangen dich zu verletzen. Wenn du über deine Sorgen den ganzen Tag nachdenkst, wirst du dich irgendwann wie paralysiert fühlen und nicht mehr in der Lage sein, irgendetwas zu tun.“ Es ist wirklich wichtig sich in Erinnerung zu rufen, den Stress und die Sorgen auch mal Beiseite zu schieben. Tragt sie nicht in den Abend und in die Nacht hinein. Denkt daran, dass Glas einfach mal abzusetzen. - Quelle
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