3 Wege als Arbeitgeber die Mentale Gesundheit der Mitarbeiter zu unterstützen


Die vergangenen zwei Jahre haben unser Verständnis und unser Bewusstsein für Gesundheit grundlegend verändert. Während in den Medien oft nur von den negativen Auswirkungen der Pandemie gesprochen wird, halte ich es für wichtig, sich auch die positiven Auswirkungen mal genauer anzuschauen. Zum Beispiel suchen immer mehr Menschen ein Arbeitsumfeld, welches ihr Wohlebfinden  fördert und unterstützt. Wenn wir uns an einen vorangehenden Artikel zurückerinnern, warum es gut und gesund ist zum Beispiel mehr Ermutigung und Achtsamkeit ins professionelle Umfeld zu bringen, dann beginnen wir zu verstehen, dass dieses Anliegen, nicht nur den Mitarbeitenden, sondern auch den Unternehmen zugute kommt. Im  Artikel von Inc.com (auf Englisch) beschreibt die Psychologin Myra Altman welchen Trend wir in den kommenden Monaten und Jahren erwarten dürfen. Übrigens eine Veränderung, die ich persönlich für längst überfällig halte und über die ich mich freue, wenn sie sich denn bewahrheiten sollte. 

Natürlich gibt es nach wie vor Unternehmen, die so rasch wie möglich wieder "zurück in die Normalität wollen". Meiner Meinung nach zeugt diese Vorstellung allerdings eher von einer Transformationsunfähigkeit, die, wie ich befürchte, keine Zukunft mehr hat. Zum Glück könnte man auch sagen, denn in was für eine Normalität wollen wir denn "zurück"? In eine stresserfüllte, Burn-out gefährdete, unachtsame und völlig erschöpfende Normalität, wie sie viele von uns mittlerweile schon über jahrzente begleitet hat? Ich glaube die Zeit ist reif für unsere Arbeitswelt zu erkennen, dass die Förderung mentaler Gesundheit für den Erfolg eines Unternehmens, seine Mitarbeiter, Manager, Personalleiter und Führungskräfte zur absoluten Priorität gehören sollte. Viele Arbeitnehmer zumindest, befinden sich mitten im Wandel. Wollen das Alte nicht mehr zurück, wollen selbstbestimmter leben, ausgeglichener, flexibler sein und suchen sich dementsprechend auch passende Arbeitgeber. Daher statt "alte Normalität": Lernen wir Chancen zu nutzen, Gelerntes anzuwenden und auszubauen. Leben wir den Wandel.

Zugegeben, von heute auf morgen gleich alles zu verändern wäre ein äusserst sportliches Ziel. Aber wir müssen auch nicht ALLES auf Anhieb verändern. Nachfolgend möchte ich dir ein paar Tipps geben, wie du als Fürhungskraft und Unternehmen die mentale Gesundheit deiner Mitarbeitenden unterstützen kannst.

1. Mach es zum Thema

Noch immer gilt mentale Gesundheit als Tabuthema, insbesondere in der Arbeitswelt. Dominierende patriarchale Arbeitsstrukturen haben das Arbeitsumfeld unflexibel und starr werden lassen. Ein Umfeld, in dem Gesundheit, insbesondere mentale Gesundheit oder eben deren Fehlen als Schwäche angesehen wird. Dabei ist das Gegenteil der Fall! Wenn wir unsere Angst davor verlieren über unsere mentale Gesundheit zu sprechen, geschehen folgende Dinge:

  • Wir können uns auf Augenhöhe begegnen, denn wir merken JEDER Mensch durchläuft herausfordernde Phasen in seinem Leben
  • Wir können Krankheiten besser vorbeugen, denn wir sprechen nicht erst dann drüber, wenn wir schon tief in einer Krankheit stecken
  • Das Unternehmen wird erfolgreicher, denn weniger Mitarbeiter fallen krankheitshalber aus 
  • Mitarbeiter in einem mental sicheren Umfeld sindproduktiver, einfallsreicher und können aufblühen

Wenn die Führungsebene offen und ehrlich über ihre eigenen Probleme mit der psychischen Gesundheit spricht, hat dies einen Durchsickereffekt, der es den Mitarbeitern ermöglicht, sich psychisch sicher zu fühlen und über ihre eigenen Sorgen zu sprechen. Deshalb, mach es zum Thema! Sei es in einem Workshop, sei es im 1:1 Gespräch, sei es in der Kaffeepause – sprecht darüber, denn es ist der erste Schritt zur Gesundheitsförderung!
 

2. Hör zu

Ich habe schon einige Unternehmen erlebt, die nie gelernt haben zuzuhören. Oder noch schlimmer, manche davon haben sich schlichtweg nicht für ihre eigenen Mitarbeiter und deren Bedürfnisse interessiert. Dabei könnte so viel Gutes daraus entstehen! Mitarbeiter, die sich nicht gehört fühlen, die sich nicht als Teil des Unternehmens sehen, werden nicht dieselbe Leistung bringen, wie Mitarbeiter, die in Entscheidungen mit einbezogen werden, die nach ihren Bedürfnissen gefragt werden und die merken, dass ihr Unternehmen sich auf authentische Weise für ihr Wohlbefinden interessiert. Es gibt viele Möglichkeiten unseren Mitarbeitenden auf den Zahn zu fühlen und selbstverständlich wird auch dann nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen sein, doch gar nicht zuzuhören oder nur so zu tun als ob, damit «die da» ruhig gestellt sind, wird einem Unternehmen früher oder Später das Genick brechen. Zum Beispiel: Warum nicht mit Umfragen arbeiten und danach einen Plan zur Umsetzung aufzustellen, in dem man Dinge ausprobieren und gegebenenfalls verbessern kann? Das bedeutet übrigens nicht, dass nur Führungskräfte mit anpacken müssen, jeder sollte Ideen einbringen oder Aufgaben übernehmen können, um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu fördern.

3. Biete Ressourcen zur förderung der mentalen Gesundheit an

Biete deinen Möglichkeiten entsprechend Leistungen an, die die psychische Gesundheit unterstützen. Das kann zum Beispiel Zugang zu Coaching und psychosozialer Beratung sein, oder diverse Ressourcen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, zur Bewältigung finanzieller, rechtlicher und pflegerischer Herausforderungen sowie Schulungen zu Themen der Gesundheitsförderung. So kann es besonders wertvoll sein Stressprozesse verstehen, oder mehr zum Thema Lebenszufriedenheit lernen zu können und wie ein jeder von uns diese Faktoren in den eigenen Alltag einbauen kann.

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