Bewusst-Sein: Sich Zeit nehmen auf der Suche nach dem ursprünglichen Italien

Jede Reise, egal ob gross oder klein, ob nah oder fern, ist ein Geschenk. Jede Reise schenkt uns etwas Einzigartiges und Besonderes. Erkenntnisee, die uns wachsen lassen. Ja, selbst Erkenntnisse, die wir während unserer Reise vielleicht gar nicht besonders schätzen erweisen sich im Nachhinein oft als lehrreich - zumindest  dann, wenn wir offen genug sind sie als lehrreiche Erfahrungen anzunehmen.

Während meiner letzten Reise nach Apulien hatte ich mir zum Ziel gesetzt möglichst viele Punkte auf meiner eigens dafür angefertigten Bucket List streichen zu können. Wohlwissend, dass ich nicht alleine unterwegs sein würde und dass es daher bestimmt nicht nur darum gehen würde was ich wollte. Dennoch wollte ich soviel wie möglich machen, schliesslich würde es mir erlauben hier auf dem Blog über ein völlig neues Gebiet zu schreiben, das ich zuvor noch nie besucht hatte. Um es schon mal vorweg zu nehmen, wir haben während dieser Zeit tatsächlich fast alles aus meiner Liste gesehen. Doch das grösste Geschenk, das ich aus diesem Urlaub für mich mitnehmen konnte, stand  auf keiner Liste.

Als ich dort ankam wurde ich erst mal ganz schön aus meinem Rhytmus geworfen. Ich war mit meinen Gedanken eigentlich irgendwo ganz anderst, irgendwo in der Zukunft am planen, wie es weitergehen sollte und, wenn ich ganz ehrlich bin, das Wort Entspannung stand gerade nicht in meiner Agenda. Nicht etwa, weil ich keine Entspannung gewollte hätte, sondern weil es mir ganz einfach nicht in denn Sinn kam, dass mein Körper und Geist etwas Ruhe nötig gehabt hätten.

Nach anfänglicher Kurzrebellion meines inneren Kobolds, dessen Vokabluar hauptsächlich aus "du musst" und "du solltest aber" besteht, bliebt mir bei dieser brühtenden Hitze kaum eine andere Wahl, als dem kleinen Monster den Mund zu verbieten. Stattdessen habe ich mich entschieden ganz einfach dem Rhytmus des Ortes hinzugeben, die Zeit zu vergessen und mich vom Moment treiben zu lassen. Das gluschtige Essen hat dabei natürlich auch noch ein Stück weit geholfen, keine Frage und siehe da, es war eine der besten Entscheidungen, die ich seit langem getroffen hatte.

Auf einmal sah ich ganz viel um mich herum, was mir sonst wohl nie aufgefallen wäre. Diese uralten, zum teil schon richtig knorrigen Olivenbäume, die für die Umgebung so wichtig sind, der eisenreiche Boden, der nackte Füsse in kürzester Zeit in eine, na ja, fast echte Rothaut verwandelt und die Meerluft, die bei jedem Atemzug meine Lungen füllte. Abends sassen wir immer noch etwas beieinander - in einer Bar, oder aber Zuhause im Garten. Es wurde gegessen und unterhalten und als die Nacht heranbrach sassen wir gemütlich auf dem Balkon, die Katze auf dem Schoss und beobachteten die Sternschnuppen. So etwas beruhigt die Seele, den Geist und den Körper.

Es muss nicht immer die gross angekündigte Attraktion sein. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die wir erfahren, die sich am Ende als wertvollstes Geschenk erweisen und mit etwas Glück erfährt man dadurch dadurch sogar das ursprüngliche Wesen des Landes.

4 Kommentare :

  1. Liebe Nicky, ein passendes Bild... Katzen wissen einfach, wie's geht! Appulien ist wirklich schön und ein wenig entspannte sein und sein lassen drängt sich da fast auf. Ich mag auch jeweils auch eine ausgewogene Mischung aus Geplantem und Zeit für Entspannung und Ungeplantes. Liebe Reisegrüsse, Miuh

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    1. Schönen guten Morgen Miuh *winks*

      So ist es! Katzen sind, was das angeht, meine absoluten Vorbilder. :) Für mich ging es dieses Jahr zum ersten Mal nach Apulien, da gab es natürlich sehr viele Eindrücke und was macht die gute Nicky da? Sie will einen halben Sehenswürdigkeitenmarathon machen. Wie gut, dass ich eines Besseren belehrt wurde.

      Hab einen zauberhaften Sonntag, liebe Miuh! :)

      Herzliche Grüsse
      Nicky

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  2. Liebe Nicky,

    ich kenne diesen Du-musst-Kobold auch. Blöder Kerl. Aber wenn man ihn in eine Schachtel sperrt, macht das Leben viel mehr Spaß. Ab und zu muss er dann doch wieder raus. Aber dafür darf das Leben genossen werden, wenn er weggesperrt ist.

    Liebe Grüße
    Isabella

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    1. Liebe Isabella,

      Ja dieser neckische Kobold. Bis ich manchmal bemerke, dass er überhuapt da ist, ojeh ojeh. Aber du hast recht, manchmal darf man ihn wegsperren und einfach mal geniessen. Das muss ich zum Teil noch lernen. :)

      Herzliche Grüsse
      Nicky

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