Süsses Nichtstun: Die Kunst einfach mal die Seele baumeln zu lassen


Die warmen Sommermonate sind endlich da. Die Sonne scheint länger, die Tage sind hell und die Abende lauwarm. Es ist die perfekte Zeit, um sich zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Doch während die Natur uns förmlich einlädt, einfach mal nichts zu tun, fällt es vielen von uns schwer, dieser Einladung zu folgen - ja, ich spreche aus Erfahrung. Doch warum ist das eigentlich so? Und warum ist es dennoch so wichtig, sich ab und zu eine Auszeit vom hektischen Alltag zu gönnen?

Der Widerstand gegen das Nichtstun

In unserer modernen Gesellschaft wird Produktivität hoch geschätzt. Vom frühen Morgen bis spät in die Nacht sind wir damit beschäftigt, Aufgaben zu erledigen, Ziele zu erreichen und unseren vollen Terminkalender zu managen. Nichtstun wird oft als Faulheit oder Verschwendung von Zeit betrachtet. Wir sind es gewohnt, ständig beschäftigt zu sein, und fühlen uns oft schuldig, wenn wir einfach mal nichts tun. 

Dieser Druck, ständig produktiv sein zu müssen, kann sowohl von aussen als auch von uns selbst kommen. Arbeitgeber erwarten Effizienz, soziale Medien suggerieren, dass jeder ständig aktiv ist und etwas erreicht, und wir selbst wollen oft das Gefühl haben, unsere Zeit sinnvoll zu nutzen. Dieses ständige Streben nach Aktivität und Erfolg lässt wenig Raum für Momente der Ruhe und des Innehaltens. 

Der Zusammenhang zwischen Produktivität und Selbstwert

Ein weiterer Grund, warum es uns schwerfällt, nichts zu tun, liegt in der tief verwurzelten Überzeugung, dass unser Selbstwert von unserer Produktivität abhängt. Viele von uns haben gelernt, dass sie nur dann wertvoll sind, wenn sie etwas leisten und Erfolge vorweisen können. Diese Denkweise führt dazu, dass wir uns ständig beweisen wollen und das Gefühl haben, nur durch ständige Aktivität und Erreichung von Zielen Anerkennung und Wertschätzung zu verdienen.

Doch unser Wert als Mensch sollte nicht an unsere Produktivität gekoppelt sein. Jeder von uns hat einen inhärenten Wert, der unabhängig von unseren Leistungen und Erfolgen existiert. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir auch dann wertvoll sind, wenn wir nichts tun. Die Anerkennung dieses inneren Wertes kann uns helfen, uns von dem ständigen Druck zu befreien und das Nichtstun zu geniessen, ohne uns schuldig zu fühlen.

Die gesundheitlichen Vorteile des Nichtstuns

Dabei zeigen zahlreiche Studien, dass regelmässige Pausen und Zeiten des Nichtstuns erheblich zur Verbesserung unserer mentalen und physischen Gesundheit beitragen können. Hier sind einige Gründe, warum das süsse Nichtstun so wertvoll ist:

  1. Reduzierung von Stress: Ständige Aktivität und das Gefühl, immer etwas tun zu müssen, können zu chronischem Stress führen. Nichtstun erlaubt es dem Körper und dem Geist, sich zu entspannen und zu erholen.

  2. Förderung der Kreativität: Wenn wir uns erlauben, einfach mal nichts zu tun, geben wir unserem Gehirn die Möglichkeit, frei zu assoziieren und neue Ideen zu entwickeln. Viele kreative Einfälle entstehen gerade in Momenten der Ruhe und Entspannung.

  3. Verbesserung der Konzentration: Regelmässige Pausen helfen, die Aufmerksamkeitsspanne zu verlängern und die Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Nach einer Auszeit fühlen wir uns oft erfrischt und können uns besser auf anstehende Aufgaben fokussieren.

  4. Steigerung des Wohlbefindens: Das Gefühl, sich bewusst eine Auszeit zu nehmen, kann das allgemeine Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit erhöhen. Es gibt uns das Gefühl, die Kontrolle über unser Leben und unsere Zeit zurückzugewinnen.

Wie man das süsse Nichtstun praktizieren kann

Es mag zunächst schwierig erscheinen, sich das Nichtstun zu erlauben. Hier sind einige Tipps, wie du diese Kunst in deinen Alltag integrieren kannst:

  • Plane Pausen ein: Setze dir bewusst Zeiten im Kalender, in denen du nichts tun wirst. Diese festen Zeiten helfen, das Gefühl der Schuld zu reduzieren und machen das Nichtstun zu einem festen Bestandteil deines Tages.

  • Schaffe eine angenehme Umgebung: Finde einen Ort, an dem du dich wohlfühlst und entspannen kannst. Dies kann ein gemütlicher Platz im Garten, ein bequemer Stuhl auf dem Balkon oder ein Lieblingsplatz im Park sein.

  • Achte auf deinen Körper: Höre auf die Signale deines Körpers. Wenn du müde bist oder dich gestresst fühlst, gönne dir eine Pause. Ein paar Minuten der Ruhe können Wunder wirken.

  • Sei im Moment präsent: Versuche, im Hier und Jetzt zu sein. Konzentriere dich auf deine Atmung, die Geräusche um dich herum oder die Wärme der Sonne auf deiner Haut. Diese Achtsamkeit hilft, den Geist zu beruhigen und das Nichtstun zu geniessen.

Das süsse Nichtstun ist mehr als nur eine Pause von der Hektik des Alltags. Es ist eine bewusste Entscheidung für die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden. Die warmen Sommermonate bieten die perfekte Gelegenheit, diese Kunst zu üben und zu geniessen. Also, lass uns die Momente der Ruhe schätzen und die vielen Vorteile des Nichtstuns in unser Leben integrieren. Du wirst überrascht sein, wie erfrischend und bereichernd es sein kann, einfach mal nichts zu tun.

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