Was Morticia Addams mit Wilder Weiblichkeit zu tun hat

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Als ich gestern diesen Artikel (auf Englisch) zum Thema warum Morticia Addams eine Ikone des Femimismus ist las, habe ich vor Zustimmung so heftig genickt, dass ich dabei fast vom Stuhl gekippt wäre. Nein, ich bin keine von denen die schreit «the future is female», denn Ungleichgewicht, egal in welche Richtung, halte ich langfristig für ungesund. Für mich ist «the future equal» - eine Zukunft, in der Mann und Frau Hand in Hand für einander einstehen - kitschiges Bild, ich weiss, aber ihr mögt es mir verzeihen. Doch welchen Part können wir als Frauen überhaupt dazu beitragen? Nun, ich finde ein wichtiger Punkt ist erst einmal wieder in die eigene Macht zurückzufinden, in unsere Wilde Weiblichkeit, denn nur von da aus können wir auch für andere einstehen und das richtige Gleichgewicht finden.

Die Autorin des eben genannten Artikels erwähnt  ein paar sehr interessante Punkte, mit denen ich mich Absolut identifizieren kann. Grob kann man sagen, wir sollten uns eine Scheibe abschneiden, von Morticias Lebensweise - vielleicht nicht gerade ihre Todessehnsucht - aber viele andere ihrer Qualitäten sind durchaus die Vorzüge dessen, was wir Wilden Weiber uns heute unter Wilder Weiblichkeit vorstellen. Und wo, wenn nicht hier auf  Ezprit Libre sollten wir über unsere eigene Weiblichkeit sprechen.

Dass wir offen darüber sprechen ist äusserst wichtig, denn es gibt leider nach wie vor auch eine andere Seite, eine Seite, der Beschämung ,wie sie unter anderem im Artikel der weibliche Körper als Areal der Beschämung erläutert wird. Doch warum sprechen wir nicht offen darüber? Warum sprechen wir nicht darüber, dass unsere Sehnsüchte denen der Männer gar nicht so unähnlich sind? Warum sprechen wir nicht über unsere Wünsche, über unsere Sehnsüchte und Träume?

Weil wir angst haben auf irgendeine Weise wieder als nicht richtig, als zu wenig oder zu viel von irgendwas abgestempelt zu werden - was übrigens bei weitem nicht nur aus der Männerecke kommt, denn wir Frauen können uns ganz schön abartig gegenüber anderen Frauen verhalten. Und genau da wird es gefährlich, wir vergleichen uns ständig, lassen uns in ein viel zu kleines Korsett zwängen, dass nicht nur altmodisch, sondern auch schädlich ist und anstatt uns gegenseitig zu unterstützen, zu ermutigen und ermächtigen, wählen wir lieber den Weg uns gegenseitig klein zu machen. Das Patriarchat  lässt grüssen ...
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Ich glaube, da kann uns Morticia einiges lehren. Sie lässt sich gar nicht erst auf Konkurrenzkämpfe ein. Sie akzeptiert und ehrt sich voll und ganz so wie sie ist. Sie äussert ihre Wünsche, Sehnsüchte und Träume gegenüber ihren Partner und ihren Mitmenschen und scheut sich nicht davor danach zu fragen. Es ist nicht ihre Aufgabe sich für ihr Verhalten und dafür sich selbst zu sein zu schämen, ebensowenig wie sie sich rechtfertigt so zu sein, wie sie ist. Sie hat eine gesunde Bezeihung zur eigenen Sexualität und lebt ihr eigenes, ganz persönliches, authentisches Selbst, respektiert  aber gleichzeitig  auch die Einzigartigkeit jedes anderen.

Wie also können wir wieder in unsere eigene weibliche Kraft zurückfinden?

Ich sage nicht, dass wir alles genauso handhaben sollten wie Morticia, denn natürlich entspricht diese Lebensweise nicht gleich jeder Person. Das muss sie allerdings auch nicht, denn wenn sie uns nur schon dazu veranlasst uns näher mit uns selbst, mit unseren Sehnsüchten und Wünschen und selbst auferlegten Grenzen zu befassen, wenn sie uns dazu animiert mehrt von dem zuzulassen, was wir uns verbieten und wo wir uns selbst unterdrücken, dann hat die gute Morticia ihren Zweck schon erfüllt.

Am Ende gilt es für jeden selbst herauszufinden, was Weiblichkeit bedeutet, wie wir mit ihr umgehen und sie täglich leben und zwar ohne andere zu bewerten oder verurteilen, weil sie ihre Weiblichkeit auf ihre Weise leben. Wenn wir anderen gegenüber diesen Respekt und diese Ehre erweisen, dann schenken wir uns gleichzeitig auch selbst die Freiheit unsere eigene Macht zu leben.

Wir dürfen unser Frausein leben und uns zeigen in all unseren buntesten Facetten.







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